Neuer Reformvorstoß in Bosnien

In Bosnien unternehmen EU und USA heute gemeinsam den Versuch, den Reformstillstand und die wachsenden Gegensätze zu überwinden. Dazu dienen soll ein Treffen in Sarajewo, zu dem westliche Diplomaten acht bosnische Politiker geladen haben. Christian Wehrschütz berichtet:

Der Bevölkerungsverteilung in Bosnien entsprechend werden drei bosnjakische, drei serbische und zwei kroatische Politiker mit hochrangigen Diplomaten des Westens zusammentreffen. Mit am Tisch sitzen wird der Österreicher Valentin Inzko als hoher Bosnien-Beauftragter. Ziel ist es, Bosnjaken, Serben und Kroaten zur Reform des monströsen Staatswesens zu bewegen; bei vier Millionen Einwohnern zählt es mehr als 12 Regierungschefs und 550 Abgeordnete. Reformiert werden müssen vor allem Verfassung und Verwaltung, damit Bosnien fähig wird, den Weg Richtung EU und NATO zu gehen. In den vergangenen drei Jahren herrschte Reformstillstand, dem Staat droht der Bankrott, und auch daher ist das heutige Treffen in Sarajewo so wichtig.