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Mostars schwieriger Weg zur Einheit

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Berichte Bosnien
In Bosnien soll nun die seit mehr als 10 Jahren zwischen Kroaten und Bosnjaken geteilte Stadt Mostar vereinigt werden. Ein entsprechendes Statut für die Stadt, hat der hohe internationale Repräsentant, der Brite Paddy Ashdown in Kraft gesetzt. Christian Wehrschütz berichtet:

Mostar besteht derzeit praktisch aus sechs Teilstädten. Jeweils drei dieser Teilstädte werden von den Kroaten und den muslimischen Bosnjaken kontrolliert. Eine einheitliche Stadtverwaltung gibt es in dem 105.000 Einwohner zählenden Mostar nicht. Das heißt, dass Feuerwehren, Schulen oder Universitäten ethnisch zwischen den beiden Völkern getrennt sind. Diese Teilung soll nun durch das neue Stadtstatut beseitigt werden. Es sieht vor, dass die sechs Teilstädte nur mehr den Status von Wahlkreisen haben und alle Kompetenzen auf eine zentrale Stadtverwaltung übergehen. Außerdem sieht das Statut ein spezielles Wahlrecht vor. Es soll garantieren, dass keine Volksgruppe die andere dominieren kann. Doch dass Misstrauen zwischen den Völkern sitzt tief und nationalistische Parteien haben bisher von der Teilung profitiert. Die internationale Bosnien-Verwaltung wird daher gehörigen Druck ausüben müssen, soll die Vereinigung Mostars nicht nur auf dem Papier, sondern auch im praktischen Leben umgesetzt werden.

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