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Gedenken in Sarajewo

Fernsehen
ZiB1
Berichte Bosnien
Heute vor hundert Jahren sind in Sarajewo Thronfolger Franz Ferdinand und seine Gattin Sophie ermordet worden. Aus diesem Anlass haben die Wiener Philharmoniker unter Franz Welser-Möst in Sarajewo ein Konzert gegeben. Daran teilgenommen haben Bundespräsident Heinz Fischer sowie die Präsidenten aus Kroatien, Montenegro und Mazedonien. Boykottiert haben die Gedenkfeier die bosnischen Serben, die mit Bosniaken und Kroaten im Grunde nicht in einem Staat leben wollen.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Sarajewo

Insert1: Alexander Wrabetz ORF-Generaldirektor

Gesamtlänge: 1’27

Die Kranzniederlegung für die Gefallenen der K. und K. Armee war eine versöhnliche Geste, die am Jahrestag des Attentats zustande kam. Vertreter aller 13 Nachfolgestaaten der Monarchie und sogar der Botschafter Serbiens nahmen teil. Doch eine gemeinsame Gedenkfeier von Serben, Bosniaken und Kroaten scheiterte am Dauerstreit der Volksgruppen, der Bosnien und Herzegowina lähmt:

„Beim Hereinfahren habe ich ein Porträt von Nelson Mandela gesehen mit dem Wort Peace; ich habe mir gedacht, dass wäre doch die richtige Botschaft für alle hier lebenden Volksgruppen, die Konflikte zurückzustellen und die europäische Perspektive in den Vordergrund zu stellen.“

Das Konzert der Wiener Philharmoniker ist auch ein mediales Großereignis. Gleichzeitig zeigt es, wie sehr sich Europa seit 1914 gewandelt hat:

„Es ist ein besonderes Zeichen, dass hier deutsche Kollegen, französisches Fernsehen gemeinsam mit den bosnischen Kollegen, einem österreichischen Regisseur eine Gemeinschaftsproduktion machen mit den Philharmonikern, die in 30 europäische Länder übernommen wird.“

Anders genutzt wird heute auch der Ort des Attentats; um 2 Euro 50 kann man sich als Thronfolger-Ehepaar fühlen, wobei dahinter doch des tragischen Ereignisses gedacht wird, das Europa für immer verändert hat.

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