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Gedenken an Srebrenica und Zweifel an den Niederlanden

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Berichte Bosnien
In Srebrenica haben heute Zehntausende Menschen wieder des Massakers an mehr als 7000 Bosniaken im Juli 1995 gedacht. Hauptverantwortlich für das Massaker soll der ehemalige General der bosnischen Serben, Ratko Mladic, sein, der sich derzeit vor dem Haager Tribunal verantworten muss. Fragwürdig ist aber auch die Rolle, die das niederländische UNO-Bataillon im Juli 1995 in Srebrenica spielte.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Bosnien und Herzegowina

Insert1: 0’45 Hasan Nuhanovic, ehemaliger Dolmetscher der UNO in Srebrenica

Gesamtlänge: 1’14

In der Gedenkstätte für Srebrenica wurden bisher 5.100 Opfer beigesetzt; heute kamen weitere 520 hinzu, die identifiziert werden konnten. Während die Hinterbliebenen trauern, sagte gestern vor dem Haager Tribunal der erste Zeuge im Prozess gegen Ratko Mladic aus. Der ehemalige General der bosnischen Serben soll das Massaker befohlen haben. Unrühmlich war auch die Rolle der niederländischen UNO-Truppen, die Srebrenica 1995 schützen sollten. Ihr Hauptquartier lag gegenüber der Gedenkstätte. Für sie als Dolmetscher arbeitete Hasan Nuhanovic; seinen Vater und seinen jüngeren Bruder lieferten die Blauhelme ebenso an Mladic aus wie 5.000 Bosniaken, die in ihren Stützpunkt geflüchtet waren:

„Ich habe keine Angaben darüber gefunden, dass Mladic von den Niederländern oder der UNO verlangt hat, diese Zivilisten auszuliefern.“

Nuhanovic klagte die Niederlande. Anfang Juli befand ein Berufungsgericht in Den Haag, die Blauhelme hätten seine Verwandten nicht ausliefern dürfen. Die Niederlande beriefen erneut, und Hasan Nuhanovic muss weiter auf Gerechtigkeit und klare Worte zu Srebrenica durch die Niederlande warten.

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