Hochbegabter Geiger aus Bosnien
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Achtung: Vorschlag für Überblenden vom Kloster auf die Uni, von Nacht auf Tag
Inserts
Insert1: 0’24 Kajetan Kamenjasevic
Insert2: 0’49 Irfan Kamenjasevic, Vater
Insert3: 1’40 Silvia Markovic Universität für Musik und Darstellende Kunst
Insert4: 2’04 Mila Kamenjasevic
Insert5: 2’17 Kajetan Kamenjasevic
Bericht: Christian Wehrschütz
Kamera: Almir Causevic, Ivan Klaric
Ton: Jasmin Suvalija, Hannes Kelih
Ein Vorort von Sarajevo. Hier in diesem Haus leben Irfan Kamenjasevic, seine Frau Mila und Sohn Kajetan. Besprochen wird die Fahrt nach Graz. Zum ersten Mal wird die Mutter ihren Sohn zur Universität für Musik und Darstellende Kunst begleiten. In seinem Zimmer übt Kajetan pro Tag zwei bis drei Stunden. Noch nicht genau festgelegt hat Kajetan, was er ein Mal werden will:
„Ich weiß nicht so genau, Solist zu werden ist auch sehr schön, Orchestermusiker auch.“
Der Knabe hat mit sechs Jahren mit dem Gegenspiel begonnen. Doch Kajetan hat auch andere Vorlieben. Lesen zählt ebenso dazu wie natürlich das Fernsehen. Kajetan ist somit ein ganz normaler Junge, nur eben mit großer musikalischer Begabung:
„Das ist auch eine große Verantwortung für die Eltern, so einen Jungen zu haben. Man muss richtig mit diesem Kind umgehen, einen guten Weg für ihn finden.“
Dieser Weg führt derzeit ein Mal im Monat von Sarajevo nach Graz. Die Reise beginnt um sieben Uhr früh am Busbahnhof der bosnischen Hauptstadt. Nach 12 bis 14 Stunden sind die beiden dann in Graz. Übernachtet wird im Kloster der Barmherzigen Schwestern. Am Vormittag beginnt an der Universität für Musik und Darstellende Kunst der Unterricht bei Frau Professor Silvia Markovic.
Über ihren Studenten sagt sie:
„Er ist sehr begabt, erhört alles, er ist sehr musikalisch und er imitiert sofort, das ist sehr wichtig.“
Ein besonderes Erlebnis ist der Unterricht für Kajetans Mutter
„Ich bin sehr glücklich, dass er hier in Graz studieren darf. Hier ist eine so schöne,
nette Atmosphäre und viele Leute aus Graz haben uns dabei geholfen und wir sind sehr, sehr glücklich und dankbar.“
Auch der 12-jährige Kajetan hat Graz ins Herz geschlossen. Doch so richtig zu Hause fühlt er sich vor allem in Sarajevo:
„Es ist schön, ich habe hier viele Freunde.“
Auch zum Opernhaus in Sarajevo hat Kajetan eine besondere Beziehung. Hier arbeiten seine Eltern im Orchester. Dieses Orchester hat seine Mutter auch 1989 aus ihrer Heimat Polen nach Bosnien geführt, denn es fehlte an Cellisten. Im Orchester lernte Mila Kamenjasevic ihren Mann kennen. Nach Kriegsbeginn floh die Familie nach Deutschland und kehrte 1997 nach Sarajevo zurück. Wo Kajetan ein Mal arbeiten wird ist noch offen, doch bis zu seinem ersten Engagement hat er auch noch etwas Zeit.