Lage in Bosnien
Fernsehen
ZiB2
Berichte Bosnien
Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Bosnien
Insert 1: 0’24 Werner Wnendt Stellvertretendender Hoher Repräsentant
Insert 2: 0’42 Werner Wnendt (wenn Zitat nicht zu kurz ist)
Aufsager: 2’17 Christian Wehrschütz aus Gorazde
Gesamtlänge: 2’45
1993 wurde die historische Brücke von Mostar im Bosnien-Krieg zerstört. Zerstört hat der Krieg auch das friedliche Zusammenleben zwischen Bosnjaken, Kroaten und Serben. 10 Jahre später wurde die Brücke wieder aufgebaut. Doch dem Symbol fehlen die Taten. Die Serben sind fast verschwunden und Kroaten und Bosjnaken leben in jeweils drei Gemeinden in einer geteilten Stadt:
Werner Wnendt (1): 15 Sekunden zu Teilung
Ein neues Statut soll die Stadt nun vereinen:
Werner Wnendt (2): 0’5 Sekunden
Offen ist aber, ob die wirtschaftlich dominanten Kroaten und die zahlenmäßig schwächeren Bosnjaken Misstrauen und Sonderinteressen zum Wohle Mostars überhaupt überwinden wollen. Sicher ist trotzdem, dass Nationalitätenkonflikte in Bosnien schrittweise an Bedeutung verlieren. So heißt es in der Stadt Gorazde, die unter serbischer Belagerung massiv gelitten hat, zu den Hauptproblemen:
„Das größte Problem in Gorazde ist die Arbeitslosigkeit. Die Jugend hat keine Arbeit, die Wirtschaft funktioniert nicht. Das zweite Problem, das noch immer nicht gelöst ist, ist die Wasserversorgung. Es ist schwer, in Gorazde zu leben.“
Von den 22.000 Einwohnern ist praktisch ein Viertel arbeitslos. Ein weiteres Viertel sind Pensionisten und Sozialhilfeempfänger. Der einzig prosperierende Betrieb ist die österreichische Firma Bekto. Sie stellt mit modernster Technik Spritzgussteile und Druckgussteile her, produziert fast ausschließlich für den Export und hat 110 Mitarbeiter. Doch viele ausländische Investoren werden nach wie vor vom komplizierten Staatswesen abgeschreckt. Das 3,5 Millionen Einwohner zählende Land besteht aus einem bosnisch-kroatischen und einem serbischen Teilstaat, 10 Kantonen, der autonomen Stadt Brcko und drei Regierungen. Hinzu kommt die oft schlechte Infrastruktur. Nicht nur im Winter sind die Straßen gefährlich und bis Licht am Ende des Tunnels für Bosnien zu sehen ist, werden wohl noch Jahre vergehen.