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Medjugorje und Österreich

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Im Marien-Wallfahrtsort Medjugorje in Bosien und Herzegowina ist seit Mitte September eine Pensionistin aus Wien abgängig. Die 78-Jährige verschwand auf dem Kreuzweg spurlos. Trotz intensiver Suche der Polizei, freiwilliger Helfer und trotz des Einsatzes von Hub-schraubern der Friedenstruppe SFOR konnte die Frau bisher nicht gefunden werden. Sie ist bereits der dritte Pilger aus Österreich, der binnen 16 Monaten in dem Wallfahrtsort spurlos verschwunden ist. Seit dem Mai vergangenen Jahres werden in Medjugorje auch ein Pater und eine Pensionisten vermißt. Von allen drei Österreichern fehlt bisher jede Spur.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Medjugorje

Insert1: 0’53: Ivan Bencun Hotelbesitzer

Insert2: 1’16: Franz Gollowitsch Busunternehmer

Insert3: 1’51: Pater Brank Rados, Guardian in Medjugorje

Aufsager: 2’37: Christian Wehrschütz aus Medjugorje

Gesamtlänge: 3’01

Eine österreichische Pilgergruppe bereitet sich auf den Kreuzweg in Medjugorje vor. Hier begannen am Montag den 16. September auch zwei Wienerinnen mit dem Aufstieg. Bei der zweiten Station trennten sie sich, weil sich die altere der beiden, eine 78-jährige Pensionistin, ausruhen wollte. Die andere ging weiter zur dritten Station, betete wie diese kroatischen Pil-ger und wartete etwa eine halbe Stunde. Doch die Pensionistin kam nicht, blieb verschwun-den, obwohl auch an Wochentagen Pilger am Kreuzweg unterwegs sind. Im Hotel Marben in Medjugorje hat die Frau in diesem Zimmer gewohnt. Das Hotelpersonal war es auch, das die Suche einleitete, die aber ergebnislos blieb:

„Wir haben viel Mühe in die Suche investiert, aber wir haben nichts gefunden, absolut keinen Hinweis.“

Der Kreuzberg ist dicht mit Gebüsch bewachsen und so konnten bisher auch Hubschrauber der Friedenstruppe SFOR nichts ausrichten. Der Busunternehmer Franz Gollowitsch kommt pro Jahr mehr als 30 Mal nach Medjugorje. Er hat auch die 78-jährige Pensionisten in den Wallfahrtsort gebracht:

„Es ist halt bei älteren Leuten möglich, dass sie durch irgendwelche Umstände- was weiß ich, sie müssen einmal, Gebüsch ist wenig da. Vielleicht gehen die Leute zu wenig stürzen und wenn sich jemand nicht mehr bewegt ist er halt viel schwerer zu finden als wenn jemand um Hilf ruft oder sich bewegt

Doch bereits der Weg selbst ist vor allem für alte Pilger beschwerlich und daher ist es frag-lich, wie weit eine 78-jährige in dieses Gebüsch eindringen kann. Wäre sie am Weg gestürzt, hätte sie gefunden werden müssen, denn Schluchten gibt es nicht. In Medjugorje kursieren Gerüchte, daß am Wallfahrtsort auch eine Satanistengruppe ihr Unwesen Treiben soll. Ein Spur zu vermißten Pilgern brachten Razzien nicht. Dazu sagt der Guardian von Medjugorje:

„Erwähnt wurde die Versammlung einer satanistischen Sekte in Zagreb; für westliche Medien kann das nahe bei Medjugorje sein. Es ist auch möglich, daß eine Sekte einfach einen Namen wie Medjugorje verwendet, denn dieser ist in der Welt bekannt. Das kann sein, doch wir können nichts präjudizieren, weil wir nicht genug Informationen haben, um etwas Konkretes zu sagen.“

Etwa eine Million Pilger kommen jährlich hierher, obwohl die Marienerscheinung vom Vatikan nicht anerkannt ist. Als Wallfahrts- und Gebetsstätte ist Medjugorje jedoch an-erkannt. Für die Region ist der Pilgerstrom auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Die Anziehungskraft des Wallfahrtsortes ist so groß, daß ihr bisher auch das Verschwinden einiger weniger Pilger nicht geschadet hat.
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