20241015 ZiB1 EU begann konkrete Beitrittsgespräche mit Albanien Wehrsch
Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Albanien
Insert1: Shiponia, Mutter zweier Kinder, die in Italien arbeitet
Insert2: Albi, Straßenmusiker in Tirana
Insert3: Tedi Dobi, stellvertretender Justizminister
Gesamtlänge: 1’33
Albanien ist das Land des Westbalkan, in dem die Zustimmung zur EU unter der Bevölkerung am höchsten ist. Daher wird der Beginn der Beitrittsgespräche ausdrücklich begrüßt; unterschiedlich sind die Erwartungen über das Tempo:
Shqiponia 0'50 - Wichtig -ist EU und schnell - 0'56
"Es ist sehr wichtig; wir hoffen, dass wir schnell beitreten."
Nicht mit einem raschen Beitritt rechnet dieser junge Mann:
Albi, 3'48'6 - Nicht rasch wird es gehen - 3'57'3
"Weil es bei uns Sachen gibt, die nicht wie in Europa sind. Erstens die Korruption und zweitens sind die Löhne sehr niedrig."
Korruption und Organisierte Kriminalität sind weiter ein Problem; andererseits hat die Justiz eine Rosskur hinter sich. Alle 800 Richter und Staatsanwälte wurden durchleuchtet; weniger als die Hälfte bestand die Überprüfung. Doch beim EU-Beitritt geht es auch um die Rechtsanpassung:
14'36'0 - Reformen STGB und ABGB und Belgien -15'26'8
"Derzeit konzentrieren wir uns auf die Reform der großen Gesetzbücher; dazu zählen das Strafgesetzbuch, das derzeit überarbeitet wird; doch rasch wollen wir auch mit dem Zivilgesetzbuch beginnen. Wir führen dazu eine tiefgreifende Analyse des Istzustandes aber auch der EU-Standards durch; dazu zählt, dass wir uns auch die guten Beispiele in der EU anschauen.“
Dedi Tobi hofft, dass Albanien 2030, also in sechs Jahren der EU beitreten wird. Mit Montenegro verhandelt die EU allerdings bereits 10 Jahre, und ein Licht am Ende des Tunnels ist nicht in Sicht.