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Friedlicher Machtwechsel in Albanien

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In Albanien wird es nach der Parlamentswahl am Sonntag nun doch zu einem friedlichen Machtwechsel kommen. In Tirana hat heute Abend der konservative Ministerpräsident Sali Berisha seine Niederlage eingestanden. Neuer Ministerpräsident wird der Chef des Linksbündnisses Edi Rama. Es berichtet unser Balkan-Korrespondent Christian Wehrschütz

Drei Tage dauerte es in Albanien bis alle Stimmen ausgezählt waren. Doch heute waren auch die letzten Zweifel an der Niederlage von Sali Berisha und alle Ängste beseitigt, der Verlierer könnte noch einen größeren Wahlbetrug versuchen. Zu klar ist das Resultat: Berishas konservatives Bündnis erreichte nur 56 Mandate im albanischen Parlament, das 140 Sitze zählt. „Der Souverän hat gesprochen, ich akzeptiere die Entscheidung“, sagte Berisha heute Abend. Klarer Sieger ist das Linksbündnis unter dem langjährigen Bürgermeister von Tirana, Edi Rama. Es gewann 86 Sitze und damit eine klare absolute Mehrheit. Auch Rama will Albanien in die EU führen. Für die weitere Annäherung waren demokratische Wahlen eine Voraussetzung. Doch es gab viele Mängel und am Wahltag wurde ein Beisitzer erschossen. Hinzu kommt die grassierende Korruption. Daher ist es nicht sicher, dass Albanien beim EU-Gipfel am Freitag den Status eines Beitrittskandidaten erhalten wird.

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