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Kärntner baut für Elite und Diplomaten

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Berichte Albanien
In Albanien sind derzeit etwa 40 Firmen aus Österreich als Investoren aktiv. Dazu zählen Banken, Versicherungen, Energieunternehmen aber auch Biobauern und ein Kärntner, der für Reich und Schön Wohnungen nach österreichischen Standards baut. Nach so manchen Problemen ist nun der erste Teil seiner Wohnhausanlage in einem Vorort von Tirana an wohlhabende Albaner verkauft und an westliche Diplomaten vermietet worden. Unser Balkan-Korrespondent hat den Kärntner in dieser Anlage besucht und folgenden Bericht über seine Erfahrungen als Investor in diesem kleinen Balkan-Land gestaltet:

Bei der Einfahrt in die Wohnhausanlage in einem Vorort von Tirana salutiert der uniformierte Portier vor dem Kärntner Fritz Felsinger, dem dieser Komplex mit zwei anderen Investoren gehört. Aber auch sonst betritt man eine für Albanien untypische Welt. Im Zentrum liegt ein großes Schwimmbecken mit Grünbereich und Poolbar. Es gibt ein kleines Kino, einen Fitnessraum, einen Großgenerator für den Fall von Stromausfällen und Sicherheitsstandards, die US-Vorgaben entsprechen, zählen doch amerikanische Diplomaten zu den Bewohnern. Die Qualität der gebauten Wohnungen erläutert Fritz Felsinger so:

"Der Albaner verwendet so wie wir einen Thermoziegel, der ist 25 Zentimeter breit und 20 Zentimeter hoch. Die albanische Baufirma stellt ihn vertikal auf, wir bauen natürlich 25 Zentimeter breit mit 10 Zentimeter Thermoisolierung; was sie heute in Albanien ganz selten finden, und wenn sind es gerade 5 Zentimeter. Trittschallgedämmte Fußböden, die in Albanien überhaupt nicht existiert, und auch in der Endausstattung wirklich vollgefließte Badezimmer, das sind Komfortdetails, die der Albaner bisher eigentlich nicht gewohnt ist."

All das hat seinen Preis, und so kostet eine Wohnung pro Quadratmeter im Durschnitt 1800 Euro. 85 Wohnungen sind das Endziel; fertig sind 33, davon sind mehr als zwei Drittel verkauft oder vermietet. Die Gewinnspanne beim Wohnbau ist viel höher als in Kärnten, doch auch das Risiko ist höher. Trotz aller Vorsicht beim Grundstückskauf machte 2009 ein angeblicher Alteigentümer Ansprüche geltend und den Weiterbau unmöglich. Erst eine Intervention an höchster Stelle löste das Problem. Fritz Felsinger:

"Auf Anraten unserer Anwälte sind wir dann direkt zum Premierminister gegangen, der auch der Meinung war, er wird das Problem in drei Tagen gelöst haben. Es hat dann sechs Monate gedauert, aber es ist gelöst worden. Und das ist heute noch immer ein großes Problem für Investoren, dass die Grundbuchunsicherheit noch immer gegeben ist; das hängt nicht mit der Grundbuchführung am Papier zusammen, sondern doch mit der Bestechlichkeit der Beamten."

Zufrieden ist der Kärntner mit der Qualität der albanischen Arbeiter, obwohl die Pünktlichkeit der Subunternehmer zu wünschen übrig lasse. Unabdingbar sei eine ständige Bauaufsicht, und daher wohnt Felsinger mit seiner Gattin auch in der Anlage, wenn er nicht gerade auf Urlaub in seiner Kärntner Heimat ist.

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