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Unwetterlage am Balkan

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Berichte Albanien
Am Balkan haben Regenfälle in den vergangenen Tagen schwere Überschwemmungen ausgelöst. Am stärksten betroffen sind Albanien, Montenegro und Bosnien. Aus Belgrad berichtet unser Balkan-Korrespondent Christian Wehrschütz:

In Albanien ist vor allem der Norden von den Überschwemmungen heimgesucht worden. In der Stadt Shkodra stand gestern das Wasser bis zu zwei Meter hoch in den Straßen. Mehr als 12.000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen, etwa 7.500 Häuser wurden beschädigt und 14.000 Hektar Ackerland überflutet. Einige Dörfer sind noch von der Außenwelt abgeschnitten. Hilfe und Rettungsmannschaften haben die Türkei, Griechenland und Italien entsandt. Kritisch ist die Lage auch am Skutarisee zwischen Albanien und Montenegro. Der Wasserstand des Sees stieg auf fast sechs Meter, viele Dörfer wurden überschwemmt. Doch auch der Norden Montenegros ist betroffen. Mehr als 7.000 Personen sowie Vieh mussten evakuiert werden. In Bosnien wiederum sind entlang des Flusses Drina die größten Schäden zu verzeichnen. In der Stadt Bijeljina mussten 2.000 Bewohner evakuiert werden. Teilweise waren sie nur mit Booten zu erreichen. In weiten Teilen der Stadt brachen Strom- und Trinkwasserversorgungen ebenso zusammen wie das Telefonnetz. Ursache für die Überschwemmungen sind am Balkan aber nicht nur starke Regenfälle. An vielen Flussläufen fehlt entweder jeder Hochwasserschutz, oder die Dämme sind mangels jahrelanger Wartung einfach in schlechtem Zustand. Außerdem haben viele Bewohner in hochwassergefährdeten Gebieten gebaut und Warnungen der Behörden nicht befolgt.

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