Albanien nach der Parlamentswahl

In Albanien ist gestern das Parlament neu gewählt worden. Obwohl die Wahllokale um 19 Uhr geschlossen haben, gibt es auch 12 Stunden später noch immer keine aussagekräftigen Resultate. Nachwahlbefragungen sehen jedoch den konservativen Ministerpräsidenten Sali Berisha voran; aus Tirana berichtet Christian Wehrschütz

Nach zwei der drei Nachwahlbefragungen kann Ministerpräsident Sali Berisha mit der absoluten Mehrheit im Parlament rechnen, das 140 Sitze umfasst. Die dritte Befragung hält ein knapperes Rennen zwischen Berisha und dem sozialistischen Spitzenkandidaten Edi Rama für möglich, sieht aber ebenfalls Berisha in Führung. Durch ausgezählte Stimmen werden diese Resultate noch nicht wirklich untermauert. Von mehr als 4.000 Wahlurnen waren um zwei Uhr früh erst 12 ausgezählt. Gezählt wird nicht in den Wahllokalen, sondern in 66 Auszählungszentren und dort wird jeder Stimmzettel gefilmt, der gezählt wird. Ziel ist es Wahlbetrug auszuschließen. Wahlberechtigt waren 3,1 Millionen Albaner, die Wahl verlief friedlich, die Wahlbeteiligung lag bei 46 Prozent und war damit höher als vor vier Jahren.