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Österreichische Wirtschaft in Albanien trotzt bisher der Krise

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FJ/
Berichte Albanien
Von allen Ländern des Balkan ist Albanien bisher am wenigsten von der weltweiten Wirtschaftskrise betroffen. Grund dafür ist auch die Unterentwicklung des Landes. Getrotzt haben der Krise in Albanien auch Firmen aus Österreich. Sie konnten jüngst sogar Infrastrukturaufträge in Milliarden-Euro-Höhe an Land ziehen. Aus Albanien berichtet Christian Wehrschütz

Der Nachholbedarf Albaniens ist enorm und reicht vom Privatkonsum bis zu Infrastruktur. Davon profitieren Firmen aus Österreich wie der Energieversorger EVN. Mit einem Partner aus Norwegen wird die EVN in Zentralalbanien eine Kette von drei Speicherkraftwerken bauen. Sie sollen ein Fünftel des albanischen Strombedarfs decken. Das Investitionsvolumen liegt bei einer Milliarde Euro, die Bauzeit bei bis zu zehn Jahren. Rekordergebnisse erzielten im Vorjahr Raiffeisen und Porsche. Liquiditätsprobleme haben die großen Banken in Albanien nicht, obwohl es wegen der Wirtschaftskrise zu Abhebungen kam, die nun langsam zurückkehren. Am kleinen Neuwagenmarkt erreicht Porsche 2008 mit den Marken Audi, Skoda und SEAT einen Anteil von 13 Prozent, 500 Autos wurden verkauft. Die Leiterin von Porsche in Tirana, Maya Pühringer, hofft auch heuer auf ein gutes Ergebnis:

„Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern, wo der Neuwagenmarkt sehr stark zurück geht, gehen wir davon aus, dass die Krise zwar da ist, dadurch, dass die Albaner zwar krisenfester sind, wird der Neuwagenmarkt zumindestens annähernd das Vorjahresniveau halten.“

Das Durchschnittsalter der Autos liegt in Albanien noch bei etwa 15 Jahren; bei Autos ist der Nachholbedarf daher ebenso groß wie bei gut gebauten Wohnungen. Darauf rechnet eine Firma aus Kärnten, die in Tirana sieben Häuser mit 100 Wohnungen baut. Die Firma hatte bisher mehr mit ungeordneten Eigentumsverhältnissen und einer schlechten Justiz als mit der Wirtschaftskrise zu kämpfen, die an Albanien natürlich nicht spurlos vorüber geht.

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