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Spatenstich für EVN

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Berichte Albanien
Der niederösterreichische Energieversorger EVN beginnt heute mit einem Großprojekt in Albanien. Dabei geht um den Bau einer Kette von drei Speicherkraftwerken, die bis zu 1000 Gigawatt Strom liefern sollen. EVN wickelt diesen Auftrag gemeinsam mit einem Partner aus Norwegen ab. Das Investitionsvolumen liegt bei einer Milliarden Euro, die Bauzeit soll bis zu zehn Jahre betragen. Am Spatenstich in Albanien nehmen heute Ministerpräsident Sali Berisha und Landeshauptmann Erwin Pröll teil. Aus Albanien berichtet unser Korrespondent Christian Wehrschütz:

Am Fluss Devoll in Zentralalbanien wird die EVN auf einer Länge von mehr als 60 Kilometern die Kette aus drei Speicherkraftwerken bauen. Genutzt werden dazu auch die Nebentäler. Die drei Kraftwerke werden durch ein Tunnelsystem miteinander verbunden. Ansätze zu einem Kraftwerksprojekt am Devoll gab es bereits in kommunistischer Zeit; sie konnten aber nicht verwirklicht werden. Nun soll die EVN hier Strom erzeugen; doch bis zum Baubeginn werden noch etwa zwei Jahre vergehen. Was der heutige symbolische Spatenstich bedeutet erläutert Helwig Überacker, der für die EVN das Devoll-Projekt leitet:

„Jetzt beginnen internationale Experten die Geologie zu erkunden, den Untergrund zu erkunden, Fauna und Flora zu erkunden, beginnend vom Regenwurm über den Schmetterling, detailiert natürlich auch die Fische, d.h., eine sogenannte Bestandsaufnahme zu machen; das wird dann ergänzt mit dem Wissen und den Wünschen der Bevölkerung und mit diesem Gesamtwissen optimieren wir dann das Kraftwerkskonzept.“

Das Devoll-Projekt soll ein Fünftel des Strombedarfs in Albanien decken. Zwei Drittel des Wasserkraftpotentials des Landes sind noch nicht ausgebaut; Gas- oder Kohlekraftwerke fehlen, und eine Kraftwerkskette im Norden ist bisher der wichtigste Stromlieferant. Albanien deckt nur etwa die Hälfte seines Strombedarfes. Doch die Wirtschaft wächst und damit steigt der Energiebedarf. Gedeckt werden soll er auch durch das EVN-Projekt. Es ist nicht nur für Albanien wichtig, denn auch der gesamte Balkan produziert zu wenig Strom, den er auf dem Weg Richtung EU ebenfalls braucht.

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