Reform des Bildungswesens in Albanien
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Das derzeit schwierigste Problem des Bildungssystems in Albanien haben mit Bildung an sich nichts zu tun. Es sind dies die Energiekrise und die damit verbundenen Stromengpässe, die natürlich auch Schulen und Universitäten treffen. Am stärksten gilt das natürlich für die Naturwissenschaften, weil Geräte und Labors praktisch nicht im Dauerbetrieb sein können. Da helfen auch Generatoren nicht, über die die meisten Universitäten verfügen. Bei den Schulen und außerhalb von Tirana sieht die Lage allerdings oft im wahrsten Sinne des Wortes düster aus. Teilweise behelfen sich Schulen mit Batterien, die den Strom für Computer liefern, sofern Computer vorhanden sind. Dazu sagt der neue Unterrichtsminister Genc Pollo:
„Um 10 Prozent der Schulen in den Städten haben ein Computerkabinett. Manche davon haben einen Internetanschluss aber nicht alle. Der Plan ist, dass am Ende des Mandats dieser Regierung alle Schulen ein Computerkabinett haben, und alle Computer sollten einen Internetanschluss haben.“
Genc Pollo spricht deutsch, weil er an Geschichte an der Universität Wien studiert hat. Sein Ziel ist es Schulen und Universitäten besser auszustatten, die Organisation zu verbessern und das Niveau der Schüler und Studenten sowie der Lehrer und Professoren zu heben. Weiters will Pollo stärker in die Fachausbildung investieren. Hier hilft Österreich, das mehrere Landwirtschafts- und Tourismusfachschulen in Albanien unterstützt. Denn diese beiden Bereiche sollen zum Wirtschaftsaufschwung beitragen. Pollo hofft auch auf mehr Geld für eigene Reformen. Das Bildungsbudget soll binnen vier Jahren von derzeit 2,9 auf 5 Prozent erhöht werden. Derzeit hat Pollo ein Budget von 40 Millionen Euro, das sind 12 Prozent des Gesamtbudgets der albanischen Regierung.