Auszählung von Parteien behindert

In Albanien hat Präsident Alfred Moisiu an alle Beteiligten appelliert, die Auszählung der Stimme zu beschleunigen. Mehr als zwei Tage nach der Parlamentswahl gibt es noch immer kein vorläufiges Endergebnis. Sicher ist aber, dass die oppositionelle Demokratische Partei die Sozialisten als Regierungspartei ablösen wird. Aus Tirana berichtet Christian Wehrschütz:

Der Appell des albanischen Präsidenten Alfred Moisiu richtet sich weniger an die zentrale Wahlkommission, sondern an die Mitglieder der 100 Wahlzentren. In einigen blockieren oder verzögern Beisitzer von Parteien offensichtlich die Auszählung, weil sie ein für ihren Kandidaten ungünstiges Ergebnis befürchten. Dieses Verhalten von Parteienvertretern hat auch der Leiter der Zentralen Wahlkommission in Tirana klar kritisiert. Bisher sind jedenfalls nur 91 der 100 Wahlkreise ausgezählt, doch das Bild ist klar. Die Sozialisten unter Ministerpräsident Fatos Nano liegen klar hinter der Demokratischen Partei von Sali Berisha zurück, der damit nach acht Jahren Opposition die Rückkehr an die Macht schaffen wird. Wie groß die Mehrheit Berishas und seiner Koalitionspartner sein wird, ist jedoch noch unklar. Unklar ist derzeit leider auch, wann in Albanien endlich ein vorläufiges Endergebnis der Wahl vorliegen wird.