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NÖ-Polizist im Einsatz in Albanien

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Ein Polizist aus Niederösterreich ist seit mehr als 18 Monaten in Albanien im Kampf gegen die Organisierte Kriminalität im Einsatz. Am Grenzübergang zu Mazedonien bildet der Niederösterreicher Jörg Köstinger albanische Polizisten und Zöllner aus, damit sie Drogenschmuggel und Autoschieberbanden besser bekämpfen können. Köstinger zählt zur Zollmission der EU in Albanien, die gemeinsam mit einer EU-Polizeimission albanische Sicherheitsbehörden unterstützt. Insgesamt sind derzeit drei österreichische Polizisten in Albanien im Einsatz:

Der albanisch-mazedonische Grenzübergang Quafe Thane ist das Einfallstor aus Afghanistan über die Türkei und Bulgarien nach Albanien und in die EU. Erst jüngst beschlagnahmte hier der mazedonische Zoll in einem PkW 44 Kilogramm reines Heroin mit einem Straßenverkaufswert von 6,5 Millionen Euro. Auf der albanischen Seite der Grenze im Einsatz ist der aus Fischament stammende Polizist Jörg Köstinger. Er trainiert albanische Zöllner und Polizisten für den Kampf gegen die Organisierte Kriminalität. Etwa 30 LkW passieren pro Tag den Grenzübergang. Drogenschmuggler hatten dabei lange Zeit leichtes Spiel, denn die technische Ausstattung der Albaner war sehr schlecht. Dazu sagt Köstinger:

„Hund haben sie gehabt, aber nicht gut ausgebildet, Suchgeräte, und da beginne ich mit dem Schraubenzieher, waren nicht vorhanden. Jetzt sind sie komplett ausgestattet worden, von EU-Missionen“

Dazu zählt ein modernes Lesegerät für Dokumente, das etwa 30.000 Euro kostet. Trotzdem beeinträchtigt die albanische Realität nach wie vor die Arbeit an der Grenze. Es gibt kein Fax, keine E-mail, nur eine Telefonleitung über Satellit, und bei Sendestörungen ist auch die Kommunikation mit dem Mobiltelefon nicht möglich. Trotzdem gibt es Erfolge. Dazu zählt die Beschlagnahme gestohlener Autos, denn dieser Schmuggel ist ein einträgliches Geschäft. Jörg Köstinger:

„Ein neuer BMWX5 kostet zwischen 60 und 70.000 Euro. Wenn er gestohlen wird in der EU ist er noch wert 50.000, hier in Albanien wird er gekauft um 20.000, d.h., das ist ein sehr großes Geschäft. In den letzen vier Monaten haben wir 16 gestohlene Fahrzeuge aufgegriffen, wo der Mindestwert pro Fahrzeug 45 bis 50.000 Euro ist und der Höchstwert 120.000 Euro.“

Der 39-jährige Jörg Köstinger ist bereits 18 Monate in Albanien. Davor sammelte er Balkan-Erfahrung im Auftrag der UNO als Leiter der Grenzpolizei an einem Grenzübergang in Bosnien. Radio-Niederösterreich-Reporter Christian Wehrschütz vom albanisch-mazedonischen Grenzübergang.

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