Zwei steirische Lehrer in Nordalbanien
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Seit einem Jahr unterrichten zwei Deutschlehrer aus der Steiermark an der österreichischen HTL in der Stadt Shkodra in Nordalbanien. Neben dem Fachunterricht in Informatik, Elektrotechnik und Softwareentwicklung zählt Deutsch zu den Unterrichtsschwerpunkten für die 260 albanischen Schüler. An der HTL sind insgesamt 25 österreichische und acht albanische Lehrer tätig. Getroffen hat die beiden Steirer in Nordalbanien unser Korrespondent Christian Wehrschütz
Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Shkodra
Insert1: 0’42 Rotraud Schrempf-Morawetz, Deutschlehrerin in Shkodra
Insert2: 1’16 Markus Offner, Deutschlehrer in Shkodra
Gesamtlänge: 1’45
Kamera: Spatak Papadhimitri
Schnitt: Mica Vasiljevic
Mit 100.000 Einwohnern ist Shkodra das Zentrum Nordalbaniens. Die Stadt beherbergt die beste Berufsschule des Landes, die österreichische HTL für Informationstechnologie. Hier unterrichtet Rotraud Schrempf-Morawetz. Ihre Stammschule ist Judenburg; am Ausland reizte sie der Unterricht von Deutsch als Fremdsprache. Fast alle Albaner beginnen ohne Vorkenntnisse. Sechs Jahre später müssen sie für die Matura ihre Diplomarbeit auf Deutsch verfassen können. Zu den Besonderheiten Nordalbaniens zählt dass auch noch 20 jährige Mädchen weit stärker von den Eltern kontrolliert werden als in Österreich.
„Wenn zum Beispiel ein Kind früher nach Hause geht, dann muss zu Hause angerufen werden, und das Kind wird dann meistens vom Vater, vom Bruder oder von der Mutter abgeholt. Man darf also nicht ein Kind alleine nach Hause schicken.“
Seit Februar hat die HTL auch eine Bibliothek mit 2.500 Büchern. Betreut wird sie von der Steirerin mit ihrem Kollegen Markus Offner, dessen Stammschule in Mürzzuschlag ist. In den höheren Klassen kommt deutsche Literatur zum Einsatz, allerdings in vereinfachter Form:
„In erster Linie wurde das Vokabular vereinfacht; und meistens gibt es auch einen Anhang, in dem eben dieses Vokabular auf sehr einfache und anschauliche Weise beschrieben wird. Das ist der große Vorteil.“
Shkodra ist nur 30 Kilometer vom Meer entfernt; das Zentrum hat zwar bescheidenes aber doch südländisches Flair. Mit westlichem Gehalt lässt es sich hier gut leben; so kostet ein Kaffee umgerechnet etwa 50 Cent, und das ist sehr viel billiger als in der Steiermark.