Albanien vor dem Machtwechsel

In Albanien zeichnet sich nach der Parlamentswahl vom Sonntag ein Machtwechsel ab. Neuer Ministerpräsident dürfte Sali Berisha, der Vorsitzende der oppositionellen Demokratischen Partei werden. Wahlverlierer sind die bisher regierenden Sozialisten unter Fatos Nano.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Tirana

Aufsager: Christian Wehrschütz aus Tirana

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Bereits in der Nacht feierten die Anhänger der Demokratischen Partei in ganz Albanien den sich abzeichnenden Sieg. Sali Berisha wird somit nach acht Jahren Opposition an die Macht zurückkehren. Zwar sind noch immer nicht alle Stimmen ausgezählt, doch im 140 Sitze umfassenden Parlament dürften die Demokraten und ihre Verbündeten über die absolute Mehrheit verfügen. Berisha will Albanien so rasch wie möglich an EU und Nato heranführen; er will die Infrastruktur verbessern, Klein- und Mittelbetriebe steuerlich entlasten und die massive Korruption bekämpfen. Sie war es auch, die den Sozialisten Fatos Nano die Macht gekosten haben dürfte. Hinzu kamen die schwierige Wirtschaftslage und die Spaltung des linken politischen Lagers. Sie wirkte sich vor allem in Tirana aus, wo die Demokraten fast alle Mandate gewannen. Trotzdem zeigt die Wahl, dass die Spaltung Albaniens zwischen einem demokratischen Norden und einem sozialistischen Süden grundsätzlich noch immer besteht. Sie wird Berisha ebenso zu überwinden haben, um das Land weiter zu stabilisieren.