In der Ukraine feiern heute die orthodoxen Christen das Weihnachtsfest. Für viele Kinder, deren Eltern vor dem Krieg in der Ostukraine geflohen sind oder die weiter im Kriegsgebiet leben, war es wohl ein Fest unter bedrückenden Umständen. 200 di In der Ukraine feiern heute die orthodoxen Christen das Weihnachtsfest. Für viele Kinder, deren Eltern vor dem Krieg in der Ostukraine geflohen sind oder die weiter im Kriegsgebiet leben, war es wohl ein Fest unter bedrückenden Umständen. 200 dieser Kinder hat aber Österreich ein besonderes Weihnachtsgeschenk gemacht. Denn als humanitäre Geste haben die österreichische Regierung und die Wirtschaftskammer 200 Kinder aus der Ostukraine für 10 Tage zu Winterferien nach Schileiten in die Steiermark eingeladen. Die Busse sind in der Früh in Kiew abgefahren und werden morgen früh in Schileiten eintreffen. Unser Ukraine Korrespondent Christian Wehrschütz war nicht nur bei der Abfahrt dabei, sondern hat auch Familien besucht, deren Kinder nun nach Österreich kommen.
Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Kiew
Insert1: Alina, Schülerin (12)
Insert2: Sergej, Familienvater
Gesamtlänge: 1’40
Um sieben Uhr Früh standen heute im Zentrum von Kiew die Busse bereit, um den Großteil der 200 Kinder aufzunehmen, die zehn Tage in Schileiten verbringen werden. Ein weiterer Bus stieß in der Stadt Lemberg zur Kolonne. 50 Kinder leben im Kriegsgebiet, die Mehrheit sind aber Binnenflüchtlinge, die vor den Gefechten in die Westukraine oder den Großraum Kiew flohen. Dazu zählen die neunjährige Miroslawa, ihr 14-jähriger Bruder Danil und seine 12-jährige Schwester Alina. Die Familie kam im Kreis Kiew in einem Rehabilitationszentrum für Kinder aus schwierigen Verhältnissen unter. Die insgesamt sechs Kinder und ihre Eltern haben dort zwei Zimmer und werden von dem Zentrum versorgt.
"Am Anfang war es hier in der Schule nicht angenehm, weil ich meine Freunde sehr vermisst habe. Doch man gewöhnt sich, und jetzt ist es schon besser."
Die Familie stammt aus einer Stadt im Bezirk Lugansk, ganz im Osten der Ukraine; Heim und Herd verließen sie bereits Anfang Mai:
"Als ich bei unserem Gemeindeamt mehrere bewaffnete Leute sah, entschloss ich mich zum Wegfahren. Ich verstand sofort, dass das hier nicht bald aufhören wird, und dass uns nur Schlechteres bevorsteht."
Die Familie lebt derzeit vor allem von der Flüchtlingshilfe, die der ukrainische Staat ausbezahlt. Außerdem arbeitet der Vater als Heizer in dem Rehabilitationszentrum. Eine Rückkehr in die Ostukraine schließt er aus, weil er dort keine wirtschaftliche Perspektive mehr sieht, selbst wenn wirklich Frieden einkehren sollte.