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Der blutige Zerfall des ehemaligen Jugoslawien ist das Ergebnis einer von Deutschland und dem Vatikan angezettelten Verschwörung, an der sich auch die USA und die EU beteiligt haben, um das multiethnische, multireligiöse und multikulturelle Jugo Kleine Zeitung 31082004


„Weltverschwörung“ gegen Jugoslawien
Milosevic begann mit seiner Verteidigung vor dem Haager Tribunal

Der blutige Zerfall des ehemaligen Jugoslawien ist das Ergebnis einer von Deutschland und dem Vatikan angezettelten Verschwörung, an der sich auch die USA und die EU beteiligt haben, um das multiethnische, multireligiöse und multikulturelle Jugoslawien zu zerstören. Das ist die Kernthese, mit der der frühere ehemalige Präsident Serbiens und Restjugoslawiens, Slobodan Milosevic, seine Verteidigung vor dem Kriegsverbrecher-tribunal in Den Haag begonnen hat. Milosevic bestritt auch die Legitimität des Tribunals selbst und warf der NATO vor, mit dem Kosovo-Krieg alle Normen des Völkerrechtes und der UNO gebrochen zu haben. Um seine Thesen zu belegen ging der 63-jährige und Verwendung vieler Zitate und Quellen bis ins 19. Jahrhundert zurück. Einsicht in die eigene Schuld zeigte Milosevic nicht.
Doch gerade in Serbien werden Milosevics Thesen zweifellos auf fruchtbaren Boden fallen und die Ressentiments gegen Den Haag und den Westen weiter stärken. Denn Milosevic berührte in seiner Verteidigungsrede durchaus auch wunde Punkte. Zweifellos sind die Führer anderer ehemaliger jugoslawischer Teilstaaten ebenso mit Schuld am Zerfall des ehemaligen Jugoslawien. Außerdem stand der NATO-Krieg um das Kosovo auf völkerrechtlich mehr als wackeligen Beinen. Auch die Bewertung der albanischen Aufständischen als Freiheitskämpfer wurde durch Milosevics katastrophale Politik geprägt und wäre ohne ihn oder gar nach dem 11. September vielleicht anders ausge-fallen. Daher wird das Kreuzverhör prominenter Zeugen sicher spannend werden. Etwa 800 Zeugen will Milosevic in den 150 Prozesstagen befragen, die ihm das Gericht zugestanden hat. Dazu zählen werden ehemalige Geheimdienstoffiziere aus Frankreich und Russland, der ehemalige russische Ministerpräsident Jevgeni Primakov, der frühere US-Präsident Bill Clinton und die frühere US-Außenministerin Madeleine Albright. Ob Clinton und Albright vor Gericht erscheinen werden, hängt vom Tribunal und der amerikanischen Regierung ab, denn das Tribunal hat anders als nationale Gerichte nicht die Möglichkeit, derart hochrangige Zeugen zwangsweise vorführen zu lassen.
Angesichts Milosevics angegriffener Gesundheit wird seine Verteidigung etwa ein Jahr dauern. Das Verfahren erster Instanz dürfte erst im Jahre 2006 beendet sein, doch mit einer Berufung ist zweifellos zu rechnen, und somit ist derzeit kein Ende des Milosevic-Prozesses in Sicht.
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