× Logo Mobil
  • Buch
  • Slider A
  • Slider B
  • Slider C
  • Slider D
  • Slider E
  • Slider F
  • Slider G
  • Slider Romy
In Belgrad folgte vergangenen Donnerstag einer Massendemonstration das absolute Chaos. Vor allem Jugendliche gerieten außer Rand und Band, zündeten Botschaften an und plünderten Geschäfte in der Innenstadt. Zwei Blondinen trieben es besonders bu
In Belgrad folgte vergangenen Donnerstag einer Massendemonstration das absolute Chaos. Vor allem Jugendliche gerieten außer Rand und Band, zündeten Botschaften an und plünderten Geschäfte in der Innenstadt. Zwei Blondinen trieben es besonders bunt und ließen sich dabei auch noch von einem Amateur filmen. Das Video in der Länge von drei Minuten ist auf Youtube abrufbar und wurde praktisch zu einem Straßenfeger:

„Kosovo za patike - Turnschuhe statt Kosovo“ lautet freier übersetzt der Titel des Videoclips, der auf YouTube einen Run auslöste. Binnen vier Tagen wurde er mehr als 1,1 Millionen Mal angeklickt, mehr als 11.000 Kommentare sind verzeichnet. Zu sehen sind zwei Blondinen, die nach der Kosovo-Demonstration plündernd durch die Belgrader Innenstadt ziehen. Aus aufgebrochenen Geschäften stehlen sie Bonbonieren, Turnschuhe, Sporttaschen und Jacken, so viel, dass sie ihr Beute kaum schleppen können; ständig gefilmt geben sie sogar noch den Vorort von Belgrad in dem sie wohnen. Viele Einträge auf YouTube sind nicht druckreif, fast alle sind negativ: „Wenn dass richtige Patrioten sind, dann bin ich überglücklich ein Verräter zu sein“ lautet ein Kommentar; ein anderer „Made in Serbia“. Des Themas bemächtigten sich natürlich auch Zeitungskarikaturisten. Eine Karikatur zeigt Plünderer, die mit Turnschuhen auf der Straße das Motto der Kundgebung formen: „Kosovo ist Serbien“. Die andere zeigt den Hauptredner der Kundgebung, Ministerpräsident Vojislav Kostunica; er betrachtet den Clip und sagt: „Ich bin sicher, dass auch diese beiden jungen Patriotinnen nur das internationale Recht verteidigen wollten, sobald sie mit der Ergänzung ihrer Garderobe fertig waren“. Ein TV-Sender forschte die Blondinen im Alter von 19 und 20 Jahren aus. Ihr Tun rechtfertigten sie mit ihrer Armut, und geplündert hätten alle. Nach serbischem Recht droht ihnen bis zu fünf Jahre Haft, eine Strafe die auch bedingt ausgesprochen werden kann. Aus Belgrad Christian Wehrschütz für Ö3.
Facebook Facebook