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In Jugoslawien hätte der heutige Sonntag der Tag der Stichwahl für das Amt des Präsidenten sein sollen. Doch die weitgehend friedliche Revolution der vergangenen Tage hat diese Wahl hinfällig gemacht. Und so wird heute nur in der serbischen Prov In Jugoslawien hätte der heutige Sonntag der Tag der Stichwahl für das Amt des Präsidenten sein sollen. Doch die weitgehend friedliche Revolution der vergangenen Tage hat diese Wahl hinfällig gemacht. Und so wird heute nur in der serbischen Provinz Vojvodina der zweite Durchgang der Wahlen zum Provinzparlament abgehalten. Der Machtwechsel auf Bundesebene ist in Belgrad gestern am späten Abend vollzogen worden. Vor beiden Kammern des Bundesparlaments legte Vojislav Kostunica den Amtseid ab. Kostunica ist der erste direkt vom Volk gewählte Präsident des Landes; aus Belgrad Christian Wehrschütz



Auch bei der Sitzung der beiden Kammern des Bundesparlaments waren die Nachwirkungen des Wahlkampfes und der Revolution noch deutlich zu spüren. So mußte die Parlamentssitzung in einem Belgrader Kongreßzentrum stattfinden, weil das Bundes-parlament bei der Revolution schwer beschädigt worden war. Außerdem verzögerte sich die Vereidigung Kostunicas um mehrere Stunden, weil das Bündnis DOS eine Neuverteilung der 19 Mandate aus der Provinz Kosovo gefordert hatte, da sie auf Wahlbetrug beruhten. Schließlich wurde vereinbart, daß über die umstrittenen Mandate bei der nächsten Sitzung entschieden werden sollte. Doch schließlich kam es doch zu diesem historischen Augenblick:

Atmo

Kostunica schwor, die Bundesverfassung und die Bundesgesetze zu achten, die Souveränität, Unabhängigkeit und Integrität Jugoslawiens zu schützen und zur Verwirklichung der Freiheit sowie der Menschen- und Bürgerrechte beizutragen. Nach seiner Vereidigung hielt Kostunica eine kurze Ansprache und sagte:

„Viele Jahre lang gab es keine wirkliche Demokratie. Nun existiert sie. Der Beweis dafür ist der politische Machtwechsel und, dass dieser Machtwechsel friedlich erfolgte. Es ist meine tiefste Überzeugung, dass Jugoslawien und Serbien damit in die Gemeinschaft der demokratischen Völker eingetreten sind.“

Kostunica hofft, daß die Bildung einer neuen jugoslawischen Regierung ebenso rasch vor sich gehen wird, wie die bisherige Übertragung der Macht.
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